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«Hello Vera» war eine Passion von mir: So begleitet «Hello Vera» Teams durch die Transformation

Interview mit Prof. Dr. Thomas Berger, Träger des Wissenschaftspreises «Marcel Benoist», der als 'Schweizer Nobelpreis' gilt, und mir. Joël Hafner, INNOArchitects, 26.10.2021



Umbrüche am Arbeitsplatz bedeuten immer Unsicherheit. INNOArchitects entwickelt deshalb zusammen mit dem Team von Prof. Thomas Berger die App «Hello Vera». Sie begleitet Organisationen wissenschaftlich fundiert durch Transformationsphasen. Das Ziel: Die Mitarbeitenden arbeiten an ihren psychologischen Grundbedürfnissen und erlangen so mehr Sicherheit im Arbeitsalltag. Dieser Effekt ist wissenschaftlich erwiesen.


Thomas, was macht für dich als Forscher «Hello Vera» aus? Das Angebot geht direkt auf die Menschen zu. «Hello Vera» ist iederschwellig. Wir wollen die Leute aktiv unterstützen, ihre psychische Gesundheit zu fördern. «Hello Vera» geht direkt in Unternehmen und holt die Menschen in ihrem Alltag ab. Diese Nähe ist entscheidend.

Weshalb?

Tatsache ist: Psychische Probleme gibt es oft in der Bevölkerung. Nur ein kleiner Anteil sucht sich jedoch Hilfe. Unterstützung für psychische Gesundheit sollte deshalb einfach verfügbar sein – analog zu Medikamenten in der Apotheke. Apps machen das möglich. «Hello Vera» bietet hier im Arbeitskontext einen wichtigen Schlüssel: Die User lernen durch die Übungen ihre psychischen Grundbedürfnisse kennen und können so besser auf diese eingehen.

Dieser Ansatz ist wissenschaftlich fundiert und kann einen grossen positiven Effekt haben.

Und was zeigt die Forschung? Wie klappt das online als App? Die Nutzerinnen müssen den Mehrwert sofort erkennen: Wenn ich hier mitmache, dann kann mir das im Leben helfen. Und «Hello Vera» ist dafür sehr gut aufgebaut. Die App überzeugt die Leute mit klar strukturiertem Inhalt.

Oli, was heisst das für dich als Product Owner von «Hello Vera»? Worauf achtest du? Entscheidend sind die wissenschaftliche Basis und die Zusammenarbeit mit Thomas und seinem Team.

Das unterscheidet uns klar von herkömmlichen Life-Style-Tipp-Apps, die es zu Tausenden gibt. Die Uni Bern stellt uns als Partner fundierte Inhalte bereit, die Menschen echt helfen können.

Die Challenge ist dann, die richtige Auswahl und das richtige, kompakte Format zu finden. Wie Thomas sagt: Das Angebot muss möglichst niederschwellig sein. «Hello Vera» ist als Absprungbasis für weitere Aktivitäten konzipiert – zum Beispiel in Richtung psychologische Sicherheit und Steigerung der Teameffektivität mit einem Transformationscoach in der Organisation.



Thomas Berger ist Psychologieprofessor an der Universität Bern. 2021 wurde er für seine innovativen Beiträge zur Entwicklung internetbasierter Psychotherapien mit dem Wissenschaftspreis «Marcel Benoist» ausgezeichnet.




Olivier Zimmermann verantwortete das Startup «Hello Vera» von INNOArchitects, der digitalen Begleiterin in Transformationsphasen. «Hello Vera» hilft Organisationen und Menschen, Veränderungen erfolgreich zu gestalten. Oli lebt für die Verbindung von betriebsökonomischen und psychologischen Themen.

Thomas, wie siehst du die Kondensierung eurer Erkenntnisse bei «Hello Vera»? User-Experience-Design und Script-Writing sind spannende Faktoren, die mit der App dazukommen. Sie bringen unseren Ansatz in eine Form, die ich hervorragend gelungen finde.

Stichwort Niederschwelligkeit: Was entscheidet, ob die App effektiv genutzt wird? Wir wissen aus der Forschung, dass ein Leidensdruck da sein muss. Diese Menschen haben das Bedürfnis nach Unterstützung, wollen aber nicht direkt zum Psychotherapeuten, einer Psychiaterin oder in eine gesundheitspsychologische Praxis gehen.

Hier können Onlineangebote wie «Hello Vera» sehr viel bewirken.

Können solche Apps auch prophylaktisch wirken und schlimmeren psychischen Problemen vorbeugen?

Ja, das ist so. Die Forschung zeigt, dass Apps wirksam in der Prävention sind. Sie unterstützen bei der psychischen Gesundheit. Wenn Menschen merken, dass es ihnen in der aktuellen Situation nicht so gut geht, werden Apps hilfreich. Bei «Hello Vera» sind das konkret Veränderungsprozesse auf der Arbeit – zum Beispiel die digitale Transformation.

Oli, wie finden diese Leute Hilfe bei «Hello Vera»?

Wir arbeiten immer in einem Kontext. Das kann zum Beispiel die Umstrukturierung eines Unternehmens sein. Am Anfang steht das Setup: Wir betten unsere Leistung zusammen mit der Auftraggeberin in die aktuelle Situation ein. Dabei ist auch wichtig, dass wir eine gemeinsame Sprache finden. «Hello Vera» ist deshalb keine App von der Stange, sondern ein auf die Organisation zugeschnittener Prozess. Wer sie nutzt, muss verstehen, was Sinn und Zweck der Veränderung ist. Darauf bauen wir dann auf. Das hat direkt mit dem psychologischen Grundbedürfnis «Orientierung» zu tun. (Thomas ergänzt) Die Forschung unterstützt dieses Vorgehen: Nicht nur die App wirkt, sondern immer auch der Kontext. Wie und wo ist die App implementiert? Woran knüpft sie an? Habe ich während der App-Nutzung noch andere Begleitung? Die Einbettung in das Umfeld ist genauso wichtig wie das Produkt selbst.


Thomas, du sprichst die Begleitung an. Was ist deine Vision? Wie werden Menschen künftig in ihren psychologischen Grundbedürfnissen besser unterstützt? Die Zukunft ist «blended». Neben der Unterstützung durch Fachpersonen wird es völlig normal, dass Apps wie «Hello Vera» eingesetzt werden. Dieser Mix hilft uns, deutlich mehr Menschen zu erreichen. Am Ende des Tages wollen wir möglichst vielen Leuten helfen, sich psychisch wohlzufühlen.

Lieber Thomas, lieber Oli, merci für das Gespräch.


Die vier psychologischen Grundbedürfnisse

  • Bindung: Die Nähe zu Mitmenschen, die Nähe zu einer Bezugsperson.

  • Orientierung/Kontrolle: Die Kontrollmöglichkeiten im eigenen Leben – auch in Bezug auf die Handlungsoptionen.

  • Selbstwert: Das Gefühl, gut, kompetent und


wertvoll zu sein und von anderen geliebt zu werden.

  • Lust/Unlust: Suche nach erfreulichen, lustvollen Erfahrungen. Vermeiden von schmerzhaften, unangenehmen Erfahrungen.

Nach Epstein (1990) und Grawe (1998)


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